Montag, 1. Mai 2006
Kein Herzschlag mehr...
war die Diagnose...
Ein paar Wochen lang konnte man das kleine zucken auf dem Monitor zucken sehen...und plötzlich sollte nichts mehr sein...
Ich hab nur noch durch Watte wahrgenommen, was der Arzt zu mir sagte...
Und ich weiss noch, dass mein erster Gedanke ein absurder Gedanke war...
Wenn man noch ein bisschen wartet, vielleicht fängt es dann wieder an...
Die Fahrt ins KH verlief schweigend... Alle die mich begleiteten schniefften vor sich hin...alle wollte mit mir nach oben gehen. Aber ich wollte alleine sein. Allein mit meinem Schmerz und allein mit dem Wissen, dass von diesem einen Satz an niewieder alles so sein würde, wie vorher!
Mein behandelnder Atzt kam ständig um nach mir zu sehen... Er saß bei mir am Bett und er hielt meine Hand. Er fragte mich immer wieder ob er denn den Vater des Kindes anrufen sollte...Aber ich wollte nichts davon hören...
Der Vater war vielleicht ein Erzeuger, aber ich wollte keinen Kontakt mehr dazu haben. Zuviel war geschehen und ich hatte absolut keine Empfindung mehr für diesen Mann. Diese Gefühle (und heute weiss ich, es war KEINE Liebe) die waren weg...so weit weg, als wären sie nie dagewesen.
Die OP wurde verschoben...Zweimal, weil ein Hubschrauber kam, mit Schwerverletzen von einem Unfall.
Es war der 15. August...ein heisser Sommertag und ich stand am Fenster, starrte hinaus... Unfähig zu weinen.
Die Tränen kamen, als man mich für den OP fertig machte...
Und selten hab ich soviele einfühlsame Menschen auf einmal gesehen, wie da Operationsteam... Hinter den sterilen Masken immer wieder Menschen, die meine Hand drückten, meine Tränen abputzen, mein Gesicht und Haar streichelten...
Mein behandelnder Arzt fragte mich ob er mir denn irgendwas guten tun könnte... Ich sagte nur: ja, geben sie mir etwas zuviel narkosemittel...
Er sah mich traurig an...und schüttelte den Kopf...

Wenige Menschen können diesen Schmerz nachempfinden... Sandra vielleicht, weil sie wie sie sagt selbst ein kleines Engelchen um sich rum hat...
Sie war auch für mich da, als letztes Jahr -aber wesentlich früher- die Kindseele sich verabschiedete, weil die Zeit noch nicht reif war.
Oder keinen Raum gefunden hat in meinem Kummer und meiner Traurigkeit...

Heute holt mich das wieder ein...grundlos?...einfach so?
Vergessen kann man sowas nie...man wird diesen Schmerz immer in sich tragen.

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Warum
kann ich hier eigentlich nicht schreiben was ich will, ohne ein mieses Gefühl zu bekommen, weil ich schon wieder in der Vergangenheit wühle und oftmals auch dort verweile...

Das Leben ändert sich "für mich" nicht, wenn ich davonlaufe, wenn ich mich wegdrehe und nicht auf die Stimmen in mir höre, die mir "zeigen wollen".
Das hier ist eine große Pinzette mit der ich die Dornen aus meinem bösen Dornröschenschloss ziehe und aufwache aus einem 100jährigem Traum.
Die Zeit mit T. war mir wichtig...die zeit mit T. war schön. Die Umstände waren teils hässlich, aber das Leben ist nunmal so...
Wenn ich hier über Verletzungen schreibe, heisst das nicht, dass er nur verletzt hat. Es gab viel mehr schöne Momente als traurige...
Als Mensch wird er mir immer wichtig sein, da können sich alle die da nicht verstehen auf dem Kopf stellen!
Es gibt Umstände die die meisten nur oberflächlich betrachten oder nicht kennen und keiner ausser mir kann hinter die Kulisse sehen.
Diese Gedanken sind nur ein Splitter eines Ganzen, nur ein Bruchteil einer erlebten Sekunde.
Und wenn alles andere -wie ganz loszulassen usw.- so einfach wäre für mich, ich hätte es längst getan!
Ich gehe diesen Weg, aber es fällt mir nicht leicht. und ich bitte das zu respektieren...
Schwer zu verstehen, vielleicht, aber man musss ja auch nicht wirklich alles verstehen...

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