Samstag, 23. Dezember 2006
Wie jedes Jahr...
kaulquappensocke, 13:41h
Krankheit sei auch ein Weg, sich vor Weihnachten zu drücken, hat J. gestern Abend gesagt...
Dieser Satz trafs, traf voll ins Schwarze, (eigentlich hast du jetzt volle Punktzahl).
Ich hab drüber nachgedacht, dass ich die letzten Jahre an Weihnachten eigentlich IMMER krank war.
Mal mehr, mal weniger, aber fit war ich eigentlich nie.
Grübel grübel...
Weihnachten war immer ein Fest das ich geliebt habe.
Ganz gleich wie gross und alt ich war, allein meine Liebe zu sämtlichen Christbaumkugeln war schon immer recht gross. Als würde ich einen Schatz finden, jedes jahr aufs Neue.
Als Kind konnte ich diese Tage kaum erwarten... sicherlich auch wegen der zahlreichen Geschenke, später dann hatte ich dieses wunderbare Gefühl durchschaut.
Es war für mich immer etwas besonderes, weil immer alle zumindest "versucht" haben, besonders lieb zueinander zu sein!
Dem einen oder anderen ist das nie geglückt. Ein Onkel brachte es jedes jahr fertig sich etwas besonderes einfallen zu lassen und den Versuch zu starten, allen diese Stunden zu verbittern.
Oft hat er es geschafft und alle Erwachsenen haben dann versucht sich nichts anmerken zu lassen.
Aber sie konnten nicht alle ihre Tränen verstecken, ich war als Kind schon recht sensibel und habs gespürt, dass diese angeblichen Freudentränen nichts mit Freude zu tun hatten.
An diesem Tag sah ich alle auf einmal, alle die ich geliebt habe. Sämtliche Omas und Opas...Tanten und Onkels, viele Verwandte...es war ein wunderbares Gefühl, auch wenns oft Dauerstress für meine Eltern bedeutete.
Als Kind hatten wir damit ja weniger zu tun, später steckten wir das besser weg.
Seit meine Großeltern fehlen -und sie fehlen wirklich wirklich sehr- ist auch Weihnachten nicht mehr das, was es einmal war.
Meine Mom dekoriert in Übermaßen, ich denke auch das ist ein Versuch alte Gefühle hervorzukramen. und Morgen werden wir dann alle dasitzen, ich werde dann den Familienclown spielen, lustig sein, herzlich sein...und innerlich wird mein Herz bluten und sich krank fühlen...
So, wie ich mich eben jetzt fühle.
Ich hab mich gestern gefragt, wie J. wohl sein Weihnachten erlebt hat, als Kind. Wo er doch eine große Seelenallergie hat...nämlich seine Mom.
Ich hätte gerne versucht ihm ein Weihnachten zu zaubern, das er vielleicht ein bissi gern hätte haben können. Damit auch er ein wenig vergessen kann. Aber ich denke, das ist etwas, das hat er nie so erleben dürfen, kennts wahrscheinlich nicht so, wie ich es kenne, drum ist es ihm einfach auch nicht Wichtig. Und ich denke auch, er wird dasitzen, er wird sein bezauberndes Lächeln auflegen, aber innerlich wird er traurig sein. So, wie ich...
Und doch ist auch er ein Meister im Verstecken von wahren Gefühlen.
Ich hab mich gefragt, wie das Weihnachten für ihn mit I. war.
Ich wollte I. doch nie ersetzen, ich hätte sie ja auch nie ersetzen können, aber doch ist sie wohl eine Messlatte für die ich wohl viel zu klein bin.
Diese Zeit und das Ende hat ihn geprägt und er hat viele Gräben dadurch aufgezogen, die die reinsten Stolperfallen für Menschen sind, die ihn lieben.
Ein wenig erinnert mich das an die Zeit mit T.
Und auch an mich, denn auch ich habe ja meine Stolperdrähte an denen viele hängenbleiben.
U. fragte mich gestern, was ich mir denn zu Weihnachten wünschen würde...
Ich sagte, dass es an der Türe klingelt und J. vor mir steht. Einfach so...
Mit einem Päckchen in der Hand in dem sich eine DVD befindet, auf der sich alle Folgen von Spongebob befinden, die er ausm Netz ziehen konnte.
Dass wir und nur festhalten, stundenlang...zusammen weinen, weil wir uns freuen. Und dass er dann mirzuliebe sogar ein Stück vom wunderbaren Semmelknödel meiner Mom probiert...und ihm der sogar ein bisschen schmeckt... :o)
U. lachte mich aus...mal wieder...
Ich sei ein dummer träumer...Vorallem...jeder Mensch der mich kennt würde nicht zu mir kommen. Er meinte es lustig...es tat sauweh!!!!!!
Er würde sich nur auf sein 800 Euro Objektiv freuen, Weihnachten sei das Fest der Geschenke...mehr nicht.
Ich hab nicht drauf geantwortet...es macht mich zu traurig, dass jemand aus meinem Bekanntenkreis so denkt und fühlt.
Ja, ich stecke im Weihnachtsblues...ich gebs zu. Und wären da nicht meine Eltern, ich würde abhauen, ein paar Tage untertauchen und diese Traurigkeit hinter mir lassen. (ich weiss, ich weiss, flucht ist keine lösung)
Heute tut das vermissen 15 mal mehr weh, als sonst...
Und heute fühle ich mich, als hätte man mir bei lebendigen Leib die Haut abgezogen...
Aber so gehe ich dann doch in den Keller, krame nach meinen Glitzerglimmersachen und setze mein festlichstes Lächeln auf... :*)
In diesem Sinne..."Fröhliche Weihnachten"
Dieser Satz trafs, traf voll ins Schwarze, (eigentlich hast du jetzt volle Punktzahl).
Ich hab drüber nachgedacht, dass ich die letzten Jahre an Weihnachten eigentlich IMMER krank war.
Mal mehr, mal weniger, aber fit war ich eigentlich nie.
Grübel grübel...
Weihnachten war immer ein Fest das ich geliebt habe.
Ganz gleich wie gross und alt ich war, allein meine Liebe zu sämtlichen Christbaumkugeln war schon immer recht gross. Als würde ich einen Schatz finden, jedes jahr aufs Neue.
Als Kind konnte ich diese Tage kaum erwarten... sicherlich auch wegen der zahlreichen Geschenke, später dann hatte ich dieses wunderbare Gefühl durchschaut.
Es war für mich immer etwas besonderes, weil immer alle zumindest "versucht" haben, besonders lieb zueinander zu sein!
Dem einen oder anderen ist das nie geglückt. Ein Onkel brachte es jedes jahr fertig sich etwas besonderes einfallen zu lassen und den Versuch zu starten, allen diese Stunden zu verbittern.
Oft hat er es geschafft und alle Erwachsenen haben dann versucht sich nichts anmerken zu lassen.
Aber sie konnten nicht alle ihre Tränen verstecken, ich war als Kind schon recht sensibel und habs gespürt, dass diese angeblichen Freudentränen nichts mit Freude zu tun hatten.
An diesem Tag sah ich alle auf einmal, alle die ich geliebt habe. Sämtliche Omas und Opas...Tanten und Onkels, viele Verwandte...es war ein wunderbares Gefühl, auch wenns oft Dauerstress für meine Eltern bedeutete.
Als Kind hatten wir damit ja weniger zu tun, später steckten wir das besser weg.
Seit meine Großeltern fehlen -und sie fehlen wirklich wirklich sehr- ist auch Weihnachten nicht mehr das, was es einmal war.
Meine Mom dekoriert in Übermaßen, ich denke auch das ist ein Versuch alte Gefühle hervorzukramen. und Morgen werden wir dann alle dasitzen, ich werde dann den Familienclown spielen, lustig sein, herzlich sein...und innerlich wird mein Herz bluten und sich krank fühlen...
So, wie ich mich eben jetzt fühle.
Ich hab mich gestern gefragt, wie J. wohl sein Weihnachten erlebt hat, als Kind. Wo er doch eine große Seelenallergie hat...nämlich seine Mom.
Ich hätte gerne versucht ihm ein Weihnachten zu zaubern, das er vielleicht ein bissi gern hätte haben können. Damit auch er ein wenig vergessen kann. Aber ich denke, das ist etwas, das hat er nie so erleben dürfen, kennts wahrscheinlich nicht so, wie ich es kenne, drum ist es ihm einfach auch nicht Wichtig. Und ich denke auch, er wird dasitzen, er wird sein bezauberndes Lächeln auflegen, aber innerlich wird er traurig sein. So, wie ich...
Und doch ist auch er ein Meister im Verstecken von wahren Gefühlen.
Ich hab mich gefragt, wie das Weihnachten für ihn mit I. war.
Ich wollte I. doch nie ersetzen, ich hätte sie ja auch nie ersetzen können, aber doch ist sie wohl eine Messlatte für die ich wohl viel zu klein bin.
Diese Zeit und das Ende hat ihn geprägt und er hat viele Gräben dadurch aufgezogen, die die reinsten Stolperfallen für Menschen sind, die ihn lieben.
Ein wenig erinnert mich das an die Zeit mit T.
Und auch an mich, denn auch ich habe ja meine Stolperdrähte an denen viele hängenbleiben.
U. fragte mich gestern, was ich mir denn zu Weihnachten wünschen würde...
Ich sagte, dass es an der Türe klingelt und J. vor mir steht. Einfach so...
Mit einem Päckchen in der Hand in dem sich eine DVD befindet, auf der sich alle Folgen von Spongebob befinden, die er ausm Netz ziehen konnte.
Dass wir und nur festhalten, stundenlang...zusammen weinen, weil wir uns freuen. Und dass er dann mirzuliebe sogar ein Stück vom wunderbaren Semmelknödel meiner Mom probiert...und ihm der sogar ein bisschen schmeckt... :o)
U. lachte mich aus...mal wieder...
Ich sei ein dummer träumer...Vorallem...jeder Mensch der mich kennt würde nicht zu mir kommen. Er meinte es lustig...es tat sauweh!!!!!!
Er würde sich nur auf sein 800 Euro Objektiv freuen, Weihnachten sei das Fest der Geschenke...mehr nicht.
Ich hab nicht drauf geantwortet...es macht mich zu traurig, dass jemand aus meinem Bekanntenkreis so denkt und fühlt.
Ja, ich stecke im Weihnachtsblues...ich gebs zu. Und wären da nicht meine Eltern, ich würde abhauen, ein paar Tage untertauchen und diese Traurigkeit hinter mir lassen. (ich weiss, ich weiss, flucht ist keine lösung)
Heute tut das vermissen 15 mal mehr weh, als sonst...
Und heute fühle ich mich, als hätte man mir bei lebendigen Leib die Haut abgezogen...
Aber so gehe ich dann doch in den Keller, krame nach meinen Glitzerglimmersachen und setze mein festlichstes Lächeln auf... :*)
In diesem Sinne..."Fröhliche Weihnachten"
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diagonale,
Samstag, 23. Dezember 2006, 14:13
Du hast die Weihnachtsgefühle, die so viel wichtiger sind als jedes Geschenk sehr schön und treffend beschrieben. Leider gibt es viele Menschen (und ich meine, dass es besonders viele Männer sind), die das gar nicht nachvollziehen können und für die die Geschenke im Vordergrund stehen. Und ich glaube auch, dass es mehr als ein Weihnachtsfest braucht, um sie davon zu überzeugen, dass die Geschenke nur das Tüpfelchen auf dem i sind.
Danke für den Text. So traurig er ist, so gut tat er mir, weil er mir vieles bewusst machte.
Ich wünsche Dir, dass Dein Blues sich noch in Freude wandeln kann. Wahrscheinlich nicht durch die Erfüllung Dienes Wunsche, aber vielleicht durch eine Überraschung, mit der Du nicht rechnetes (vielleicht durch einen gut gelaunten und freundlichen Onkel? Oder durch einen gesundheitlich verhinderten Onkel?)
Viele liebe Grüße
Diagonale
Danke für den Text. So traurig er ist, so gut tat er mir, weil er mir vieles bewusst machte.
Ich wünsche Dir, dass Dein Blues sich noch in Freude wandeln kann. Wahrscheinlich nicht durch die Erfüllung Dienes Wunsche, aber vielleicht durch eine Überraschung, mit der Du nicht rechnetes (vielleicht durch einen gut gelaunten und freundlichen Onkel? Oder durch einen gesundheitlich verhinderten Onkel?)
Viele liebe Grüße
Diagonale
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liesel,
Samstag, 23. Dezember 2006, 19:56
Fröhliche Weihnachten...
Ich kenne dieses Gefühl.
Bin damals immer zu "Weihnachtsparties"gegangen.Es hat wirklich geholfen!!!!
Naja,als alleinerziehende Mama war es auch nicht immer schön.Egal:mach das Beste aus dem Tag,laß dich verwöhnen.
Liebe Grüße,ein (trotzdem)schönes Weihnachtsfest wünschen dir Andrushi+Sabine
Bin damals immer zu "Weihnachtsparties"gegangen.Es hat wirklich geholfen!!!!
Naja,als alleinerziehende Mama war es auch nicht immer schön.Egal:mach das Beste aus dem Tag,laß dich verwöhnen.
Liebe Grüße,ein (trotzdem)schönes Weihnachtsfest wünschen dir Andrushi+Sabine
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sid,
Samstag, 23. Dezember 2006, 23:39
Seit meine Großmutter nicht mehr bei uns ist, ist Weihnachten auch immer wieder eine Qual. Einerseits die vielen Erinnerungen, die es schön machen, andererseits überdeulich der Verlust.
Krampfhaft halte ich Jahr für Jahr an den Traditonen fest, die ich mit ihr verbinde, um dann heimlich die Tränen abzuwischen und einfach die friedliche Zeit mit dem Mamazwerg (der das mittlerweile nicht mehr verstehen kann) zu genießen.
Krampfhaft halte ich Jahr für Jahr an den Traditonen fest, die ich mit ihr verbinde, um dann heimlich die Tränen abzuwischen und einfach die friedliche Zeit mit dem Mamazwerg (der das mittlerweile nicht mehr verstehen kann) zu genießen.
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